Gley

 

 

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Ort:

Kallnach


Bodentyp:

Anmooriger Gley


Geologie:

Torf über Seeton


Speziell: Dieser Boden entstand in einem Sumpf und befand sich lange Zeit unter Wasser. Röhricht und Wasserpflanzen, die auf ihm wuchsen, wurden nach ihrem Absterben im Wasser konserviert und verwandelten sich in Torfschichten. Im Zuge der Industrialisierung der Landwirtschaft wurde der Boden aber drainiert und der Torf baute sich wieder ab. Heute zeugt nur noch eine sehr dunkle, obere Bodenschicht vom ursprünglichen Torf und der Boden wird daher «anmoorig» und nicht mehr «Moor» genannt.



Minimonolith
Foto:HAFL



Ort:

Gurnigel


Bodentyp:

Hangley


Geologie:

Flysch



Minimonolith
Foto:HAFL



Ort:

Erlen


Bodentyp:

Gley


Geologie:

Moräne



Minimonolith
Foto:HAFL

 

 

 

 

description

Einige Eckdaten zum Gley

Gleye sind zeitweise wassergesättigte Böden: durch einen nahen Grundwasserspiegel, der mal etwas höher und mal etwas tiefer liegt. In der wassergesättigten Phase herrschen im Boden chemisch reduzierende Bedingungen, die dazu führen, dass das vorhandene Eisen und Mangan in farbloser und wasserlöslicher Form vorliegt – es wird aus der Bodenmatrix herausgewaschen und diese bleicht aus. Wenn nach einiger Zeit der Grundwasserspiegel wieder sinkt, resp. der Boden abtrocknet wechseln die chemischen Bedingungen und werden oxidierend. Das heisst, es hat ausreichend Sauerstoff im Boden, der mit Eisen und Mangan reagieren kann. In ihrer oxidierten Form sind beide Stoffe schlecht löslich und das Eisen nimmt seine rote, das Mangan seine schwarze Farbe an. An den Stellen, an denen zuerst Sauerstoff eindringt (z.B. Grobporen, Wurzelgänge, Risse, etc) fallen Eisen (diffus) und Mangan (als kleine Punkte) aus und bilden Flecken, die vor der ausgebleichten Bodenmatrix gut sichtbar sind. Man spricht von sogenannten Rostflecken.

agronomie

Wert für die Landwirtschaft

Der Wasserstau im Boden limitiert die Ausbildung von Wurzeln und die vegetative Entwicklung der Pflanzen. Hier können nur angepasste Arten wachsen. Ausserdem bewirkt die starke Feuchtigkeit eine schlechtere Kohäsion der Bodenteilchen und macht somit die Bodenstruktur instabiler. Der Boden ist somit stets weich und anfällig auf physikalische Schäden wie Verdichtung. Dies muss beim Befahren – zum Beispiel bei der Ernte – beachtet werden.

pedogenese

Bodenbildung

Gleye findet man in Senken, in Ufernähe oder an Hängen, an denen Hangwasser an die Bodenoberfläche gedrückt wird. Sie zeigen meist keinen klassischen A, B, C-Aufbau (Horizontabfolge) wie beispielsweise eine Braunerde, da durch den Sauerstoffmangel kein rotbrauner B-Horizont entsteht. Vielmehr beginnen schon kurz unter der Bodenoberfläche die typischen ausgebleichten Horizonte mit Rostflecken.