Topografie: Kuppe.
Lage: Das Profil wurde auf einem Plateau mit 2% Hangneigung angelegt. Die Höhe beträgt 525 m.ü.M.
Geologie: Schluffreiche Rissgrundmoräne des Rhonegletschers.
Vegetation: Waldhirsen-Buchenwald.
Achtung: dieses Bodenprofil existiert nicht mehr im Wald bei Langenthal, sondern ist im Haus des Bodens als sogenannter "Monolith" ausgestellt.
 
 
 
 
 
 
Dieser tiefgründige Boden war bei der letzten Eiszeit nicht bedeckt, er entstand aus Moränenmaterial aus der vorletzten Eiszeit. Daher ist er älter als viele Böden in der Schweiz. Sein Ausgangsgestein enthielt wenig Kalk und durch die Verwitterungsprozesse des Gesteins wurden Säuren frei. Hinzu kommt ein Eintrag von organischen Säuren durch den Abbau von pflanzlichem Material. All dies führte dazu, dass der Boden heute stark sauer ist (pH 4), was bei jüngeren Böden weniger der Fall ist. Der Ah-Horizont direkt unter der Streuauflage ist nicht sehr stark schwarzbraun gefärbt, da es bei diesen sauren Bedingungen wenige Bodentiere hat, die abgestorbene Pflanzen zersetzen und als Humus in den Boden einmischen. Darunter folgen, die für Parabraunerden typischen Tonauswaschungs- und -einwaschungshorizonte. Man kann sie an ihrer hellen Farbe oben und der dunkleren Farbe unten, sowie an mit der Tiefe zunehmenden Tongehalten erkennen (siehe Bodenbildung). Wurzeln finden sich in diesem Profil bis in einer Tiefe von 140cm.
 
 
 
 
Der intensiv rot gefärbte Horizont zuunterst in diesem Profil entstand vermutlich durch einen rot gefärbten Sandstein, der unter dem Moränenmaterial lag und ebenfalls verwitterte. Dies bestätigt sich auch durch eine plötzliche Zunahme des Sandgehaltes im untersten Horizont.
 
Parabraunerden sind Böden mit ausgeprägten Verwitterungshorizonten. Ausserdem hat eine Tonverlagerung stattgefunden aus dem Horizont AE/E (Auswaschungshorizont), der eher hell oder bleich gefärbt ist, in den Horizont Bt (Einwaschungshorizont). Die Verlagerung geschieht mit dem Sickerwasser von oben nach unten im Profil. Die Horizonte dieses Bodens lassen sich leicht unterscheiden durch ihre Farbe, ihre Struktur, und ihre Analysewerte (wie Tongehalt). Der tonreiche Bt-Horizont ist dunkler und rötlicher gefärbt als der E-Horizont. Dies kommt von den Eisenoxiden, die mit dem Ton verlagert wurden.
Es handelt sich um einen tiefgründigen Boden mit einer tonreichen Schicht. Daher kann er Wasser gut speichern, neigt aber in den meisten Fällen dennoch nicht zur Vernässung. Da der Ton aus den oberen Bodenschichten ausgewaschen wurde, ist das Material hier leicht und einfach zu bearbeiten. Eigentlich können viele Pflanzenarten auf solch einem Boden gut wachsen. In diesem speziellen Fall ist aber der pH sehr tief, er liegt bei 4, was bedeutet, dass der Boden sehr sauer ist. Daran sind nicht alle Pflanzen gut angepasst.
Durch das verwitterte Material aus dem Ausgangsgestein ist der Boden ausserdem extrem Schluffhaltig (über 60% Schluff). Schluff nennt man die Partikelgrösse zwischen Ton und Sand (2-50µm). Diese Partikel können gut Wasser und Nährstoffe speichern, sie geben sie sogar leichter wieder an die Pflanzen ab als Ton, der Boden kann aber auch etwas schneller austrocknen, als wenn er toniger wäre. Schluff ist aber sehr anfällig auf Erosion: Wind und Wasser nehmen diese Partikel sehr leicht mit, da sie nicht so gut zusammenhaften, wie Tonpartikel. Glücklicherweise wächst an diesem Standort Wald, sodass die Oberfläche immer mit Pflanzen und Laub bedeckt ist und das Regenwasser nicht direkt auf die Bodenoberfläche prallt.
Diese Böden bilden sich meist auf Moränen und Schottern. Die Ausbildung der tonreichen Schicht im unteren Teil des Profils erfolgt in drei Phasen: Auflösung/Dispergierung der Tonfraktion in den Oberflächenhorizonten, Transport in der Bodenlösung und Koagulation in den tieferen Schichten. Dispersion und Koagulation sind stark vom pH und ebenfalls von den freien Kationen in der Bodenlösung abhängig. Generell passiert die Dispersion bei einem pH zwischen 4,5 und 6,5.